Wenn das zweite Kind kommt: so bereiten Sie das Erstgeborene auf das Geschwisterchen vor
Die anstehende Geburt eines zweiten Kindes ist ein freudiges Ereignis für alle Beteiligten, doch es wird gleichzeitig auch die Situation des ersten Kindes verändern. Eifersucht und das Gefühl, die Liebe der Eltern plötzlich teilen zu müssen, können unerwartete Reaktionen auslösen und das Erstgeborene psychisch stark belasten. Um dieser Situation vorbeugend entgegen zu treten, können Eltern einiges tun.
Alles verändert sich
Wo vor einer Geburt des zweiten Kindes jegliche Zuneigung und freie Zeit allein dem ersten Kind gewidmet wurde, tritt nach der Geburt eine völlig neue Situation ein und die häufig geweckten Erwartungen des ersten Kindes an einen Spielgefährten oder jemandem zum herum toben werden erst einmal enttäuscht. Das neue Geschwisterchen schläft zum großen Teil, wird oft angehimmelt und kann ansonsten noch nichts, was das erste Kind vielleicht schon erlernt hat oder wofür es sich interessiert. Das anfängliche Interesse schwindet langsam und es entsteht Eifersucht, wenn das neue Geschwisterchen für einige Momente die volle Aufmerksamkeit von allem und jedem bekommt. Dass diese Zuwendung notwendig für das Neugeborene ist, kann das Erstgeborene nicht wissen und damit nur schwer oder gar nicht nachvollziehen. Es reagiert also ganz natürlich auf die veränderte Situation – auch wenn es zu Handlungen neigt, die Eltern so von ihrem Kind nicht kennen.
Das Erstgeborene einbeziehen
Um das Erstgeborene sanft auf das neue Geschwisterchen vorzubereiten, sollte die Ankunft eines zweiten Kindes erst ungefähr im 6. Schwangerschaftsmonat verkündet werden. Dies verkürzt für das erste Kind die Wartezeit und lässt es einigermaßen geduldig und offen für die neue Situation bleiben. Vorbereitungen, bei denen das erste Kind einbezogen werden kann, sollten auch genutzt werden. Dies sind beispielsweise:
- Untersuchungen mit Ultraschall
- Anschaffen oder Einrichten der Babyausstattung
- Aufbau der Wiege oder des Kinderbettes
Während der Schwangerschaft können zudem Kinderbücher dem ersten Kind viele Fragen beantworten, mit denen es sich vielleicht beschäftigt.
Zwanglos heranführen
Bieten sich Möglichkeiten, das erste Kind an Vorbereitungen für das Baby teilnehmen zu lassen, sollte diese Teilnahme dem Kind zwanglos freigestellt werden. Babyfotos und Erinnerungsstücke des ersten Kindes können in Gespräche über das neue Geschwisterchen einfließen, um das Erstgeborene gefühlt gleichwertig in die veränderte Situation einzubinden.
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