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Väter 2014 – Karriere oder Kinderbetreuung?

Eine vor kurzem in Berlin vorgestellte Studie des renommierten FORSA Instituts ergab, dass Väter in Deutschland massive Probleme bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf haben. Die von der Zeitschrift Eltern in Auftrag gegebene Untersuchung macht deutlich, dass Anspruch und Realität einer partnerschaftlichen Aufteilung von Kindererziehung und Hausarbeit noch weit auseinander liegen.

Schwierige Situation für deutsche Väter

Für die Studie wurden in einer repräsentativen Stichprobe insgesamt eintausend Väter befragt, die zwischen 20 und 55 Jahre alt waren. Die überwiegende Mehrheit von ihnen (81 Prozent) gab an, dass ein guter Vater so viel Zeit wie irgend möglich mit seinem Nachwuchs verbringen sollte. Gleichzeitig sieht sich aber auch ein großer Teil der befragten Väter (61 Prozent) nach wie vor in der traditionellen Rolle des Ernährers, der für das finanzielle Wohlergehen von Frau und Kindern die Hauptverantwortung trägt. Diese Ansprüche an ihre Funktion innerhalb der Familie sind allerdings nur schwer miteinander zu vereinbaren. Als Hauptverdiener müssen Männer einen Ganztagsjob ausüben, der oft mit vielen Überstunden verbunden ist. Die Arbeit lässt dann jedoch kaum noch genügend Zeit für die Beschäftigung mit den Kindern.

Reduzierung der Arbeitszeit und längere Elternzeit werden abgelehnt

Bei den Ergebnissen der Studien fallen große Unterschiede zwischen ostdeutschen und westdeutschen Vätern auf. Während Väter aus Ostdeutschland zu 51 Prozent angeben, Beruf und Familie miteinander vereinbaren zu können, waren nur 37 Prozent aller westdeutschen Familienväter dieser Auffassung. Doch insgesamt haben sich nur elf Prozent der Befragten dafür entschieden, in Elternzeit zu gehen und sich länger als sechs Monate um ihr Kind zu kümmern. Zu groß ist bei den meisten offenbar die Befürchtung, dass sich ein längerer Vaterurlaub negativ auf die Karriereaussichten auswirken könnte. Das Gleiche gilt für die Reduzierung der täglichen Arbeitszeit zugunsten der Familie. Übrigens genießen Kinder bei jungen Vätern offenbar deutlich Vorrang vor der Hausarbeit. Lediglich 38 Prozent aller befragten Männer übernehmen regelmäßig einen großen Teil der anfallenden Hausarbeit.

Wandel der Einstellungen

Die gegenwärtige Lage der meisten Väter ist vom Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit gekennzeichnet. Daran wird sich aller Voraussicht nach erst dann etwas grundlegend ändern können, wenn Männer bereit sind, beruflich etwas zurückzustecken und ihre Arbeitszeit entsprechend zu reduzieren.


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Helena