Sprachentwicklung: Wann lernt mein Kind endlich sprechen?
Die Sprachentwicklung schreitet bei jedem Kind unterschiedlich schnell voran. Besonders ehrgeizige Eltern machen sich hier allzu schnell Sorgen, erst bei deutlichen Verzögerungen sollte jedoch ärztlicher Rat eingeholt werden.
Wer sein Kind bei der Sprachentwicklung unterstützen möchte, sollte vor allem dessen Nachahmungstrieb ansprechen. Wer selbst in Babysprache verfällt, kann von seinem Kind natürlich nicht erwarten, möglichst bald korrekte Sätze bilden zu können. Vielmehr sollte man einem Kind einzelne Worte deutlich vorsprechen, Fehler sanft und spielerisch korrigieren und vor allem jeden Sprachversuch des Kleinen loben. Trotzdem entwickeln Kinder das richtige Sprachgefühl in ihrem eigenen Tempo, das nicht immer den vordefinierten Stadien entsprechen muss.
Sprachentwicklung beim Kleinkind: Die ersten Monate
Im Säuglingsalter teilen sich Kinder durch Schreien und das undeutliche Artikulieren einzelner Laute mit, doch schon nach der Hälfte des ersten Lebensjahres setzt ein gewisses Plappern ein, das sich durch die bewusste Verdoppelung von Silben äußert. Bis zum Ende des ersten Lebensjahres und leicht darüber hinaus entwickeln die Kleinen hieraus ihre eigene Babysprache, dank derer sie mit ihren Eltern kommunizieren können, immer häufiger auch in Kombination mit einer ausdrucksstarken Mimik und bestimmten Gestiken.
„Mama“ und „Papa“ werden in dieser Entwicklung oft zu den berühmten ersten Worten, während andere Situationen mit eigens kreierten Ausdrücken versehen werden. Bis zu seinem 20. Lebensmonat können hierbei bis zu 200 individuelle Bezeichnungen wie „nam nam“ für etwas zum Essen oder „wau wau“ nicht nur für den Hund, sondern allgemein für Tiere, entstehen. Immer häufiger imitieren Kleinkinder nun die Lautmalerei der Eltern, auch wenn die Artikulation mitunter noch undeutlich ausfällt und Wörter sehr häufig verkürzt werden.
Sprechen wie die Großen: Sprachentwicklung bei Kindern
Die Zusammensetzung von zwei bis drei Wörtern zu kleinen Wortgruppen kann schon bis zum 24. Monat erfolgen. Zu diesem Zeitpunkt beginnt in etwa auch das Fragealter und der bewusste Gebrauch des Pronomens „Ich“ anstelle des eigenen Namens. Die Sätze werden merklich länger, ab dem dritten Lebensjahr schreitet die Sprachentwicklung oftmals fast sprunghaft voran. Wöchentlich lernen die Kinder neue Worte, gebrauchen Verben zunehmend in der gebeugten Form und artikulieren immer mehr Laute fehlerfrei.
Bis die Lautformung jedoch vollständig funktioniert, kann es bis zum 5. oder auch 6. Lebensjahr dauern. Mit dem Ende des Kindergartenalters können die meisten Kinder einfache Sätze fehlerfrei bilden, nur mit der Verwendung von Zeitformen kann es auch hier noch Schwierigkeiten geben. Gerade was ihre Sprachentwicklung angeht, sind die Kleinen jedoch äußerst wissbegierig und lernwillig, was sich zum Beispiel bei Kindern zeigt, die mehrsprachig aufwachsen.
Die kontinuierliche Förderung vor allem in Alltagssituationen ist daher das entscheidende Kriterium, die Kleinen in ihrem Fortschritt zu unterstützen. Dabei sollte man jedoch nie unnötigen Druck ausüben, denn wie bereits erwähnt lernt jedes Kind in seinem eigenen Tempo, und daran ist in aller Regel auch nichts auszusetzen.
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