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So wird jüdisch Hochzeit gefeiert

Im folgendem Text erfahren Sie einiges über traditionelle jüdische Hochzeitsbräuche und was es bei einer solchen Hochzeit auch schon im Vorfeld noch zu beachten gilt.


Bei einer jüdischen Hochzeit wird meistens großer Wert gelegt auf die Einhaltung überlieferten Brauchtums und spezieller Rituale. Dazu zählen die folgenden.

Keine Hochzeit an bestimmten Feiertagen

Eine jüdische Hochzeit darf nicht an dem Ruhetag Sabbat (also Samstag) stattfinden und auch nicht an den meisten jüdischen Feiertagen.

Traditionell wird übrigens gerne an einem Dienstag geheiratet, weil für den Dienstag das folgende glückverheißende Bibelzitat gilt: „Gott sah, dass es gut war“ (bezogen auf seine Schöpfung).

Die zweigeteilte Hochzeitszeremonie

Die eigentliche Hochzeits-Zeremonie besteht aus zwei Teilen. Wird die Trauung streng orthodox gefeiert, tragen die Brautleute weiße Kleidung, außerdem trägt die Braut einen weißen Schleier, welcher für Reinheit und Unschuld steht.

Eine jüdische Hochzeit findet bei einer Trauung draußen unter dem „Chuppa“ genannten Baldachin statt. Dieses Gebilde soll an die biblischen Zeiten erinnern, als die Israeliten noch in Zelten wohnten. Die Brautleute werden von einem Rabbiner getraut.

Zunächst erfolgt die sogenannte Heiligung (Kidduschin) und anschließend die Angelobung (Erussin). Der Rabbiner spricht einen Segen über einen Becher mit Wein, aus dem beide Brautleute trinken. Dann steckt der Bräutigam der Braut einen Ring an (Zeigefinger der rechten Hand) mit den traditionellen Worten: „Durch diesen Ring seist Du mir angelobt entsprechend dem Gesetz von Moses und Israel.“

Der Ehevertrag

Nach dieser feierlichen Zeremonie verliest der Rabbiner den traditionellen auf aramäisch verfassten Ehevertrag (Ketuba genannt), dessen Nichterfüllung einen Scheidungsgrund darstellen kann.

Nissu’in – die eigentliche Hochzeit

Danach folgt die eigentliche jüdische Hochzeit, welche „Nissu’in“ genannt wird – damit wird die Verlobung besiegelt. Der Rabbiner liest dazu sieben Hochzeits-Segenssprüche und die Brautleute trinken noch einmal einen Schluck Wein.

Nach einer alten jüdischen Tradition zertritt der Bräutigam anschließend mit dem Schuh ein Glas. Dieser historische Brauch soll an die Zerstörung des Jerusalemer Tempels im Jahre 70 n. Chr. erinnern.

Später beginnt die Hochzeitsfeier, mit einem Festmahl und einer fröhlichen Feier mit Tanz und Musik. Die Gäste wünschen dem Paar „Masel Tow!“, also viel Glück, und bewerfen es mit Reis, einem Symbol für Fruchtbarkeit.

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Helena