Schwangerschaft und Zika-Virus
Die Nachricht über ein gefährliches Virus geht um die Welt und die WHO rief alle Staaten weltweit dazu auf, Maßnahmen gegen die Verbreitung zu veranlassen. In Brasilien kamen hunderte Babys mit Mikrozephalie zur Welt. Durch die Krankheit haben die Babys unter anderem sehr kleine Köpfe sowie neurologische Störungen. Schuld daran soll das Zika-Virus sein, das von der Gelbfiebermücke und der Tigermücke übertragen werden kann. Vor allem Schwangere sollten sich gut über dieses gefährliche Virus informieren. Insbesondere wenn sie eine Reise in eines der betroffenen Länder planen.
Die Infektionsgefahr in Deutschland
Die Gelbfiebermücke ist in den Tropen heimisch und kann dort lebende Menschen beim Stechen mit dem Zika-Virus infizieren. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch durch sexuelle Kontakte ist ebenfalls nicht ausgeschlossen. Dennoch ist eine weitläufige Verbreitung der Viren auf diese Weise sehr unwahrscheinlich. Fälle, die in Deutschland bekannt wurden, waren auf eine Ansteckung im Ausland durch Mückenstiche zurückzuführen. Die asiatische Tigermücke, die für die Verbreitung des Virus ebenfalls in Betracht kommt, ist in Deutschland sehr selten. Die größte Ansteckungsgefahr besteht beim Einreisen in die betroffenen Länder. Wurden die Zika-Viren übertragen, treten Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, leichtes Fieber, Ausschlag und Bindehautentzündung auf. Die Akutphase der Infektion dauert 3 bis 12 Tage bevor sie langsam wieder abklingt.
Gefahr für Schwangere
Während neurologische Schäden als Folge einer Infektion bei Erwachsenen nur in schweren Fällen vorkommen, ist die Gefahr für ein ungeborenes Kind sehr groß. Hat die werdende Mutter sich im ersten Drittel der Schwangerschaft infiziert, kann das Virus eine Mikrozephalie verursachen, die eine geistige Behinderung und schwere neurologische Störungen für das Kind zur Folge haben kann. Auffällig ist bei den Neugeborenen ein besonders kleiner Kopf. Schwangere sollten zum Schutz für sich und ihr Kind keine Reisen in betroffene Gebiete unternehmen. Gegen das Zika-Virus gibt es derzeit noch kein wirksames Medikament oder eine Impfung. Sind dringende Gründe vorhanden, die eine Reise in solche Länder notwendig machen, sollte vorab ein Reise- oder Tropenmediziner aufgesucht werden, der über Maßnahmen zum Infektionsschutz aufklären kann.
Reiserücktritt
Da die Gefahren einer Infektion mit den Zika-Viren für Schwangere besonders hoch sind, können bereits gebuchte Reisen bei den meisten Fluglinien und Reiseveranstaltern anstandslos storniert oder umgebucht werden. Hierfür genügt der Nachweis über das Bestehen einer Schwangerschaft.
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