Schuluniformen – Ansichtssache
Kein Neid, kein Spott, kein Gruppenzwang? Es gibt viele Hoffnungen, die mit einheitlicher Schulkleidung verbunden werden. Doch können Uniformen in der Schule diese Versprechen halten?
In Großbritannien sind Schuluniformen seit eh und je an der Tagesordnung. Mal bunt, mal grau, jede Schule hat ihre Kleidung, die die Kinder zu tragen haben. In Deutschland steht es den Schulen frei, Uniformen einzuführen. Seit 2000 haben auch schon einige Schulen davon Gebrauch gemacht.
Da Kleidung häufig Ausdruck der sozialen und finanziellen Lage ist, in der sich die jeweilige Familie befindet, wird sie schnell zur Angriffsfläche für Mobbing. Mode und Markenkleidung wird häufig zur Profilierung untereinander instrumentalisiert. Häufig scheint es ein imaginäres Markenlexikon zu geben, nach dem andere in „in“ und „out“ eingeteilt werden.
Schuluniformen sollen das Gemeinschaftsgefühl in der Schule stärken und Gruppenzwang vermeiden. Auch Kinder und Jugendliche aus einkommensschwächeren Familien sollen durch die Schulmode besser integriert werden. Bei einheitlicher Kleidung werden Charaktermerkmale bei der Beurteilung unter den Schülern wichtiger.
Doch so einfach ist die Frage über den Sinn und Zweck der Uniformen nicht. Vor allem einkommensschwache Familien werden in diesem Punkt stärker belastet. Schließlich müssen die Kosten für die Kleidung meist selber aufgebracht werden.
Außerdem kann Markenbewusstsein auch über andere Aspekte geäußert werden: Frisur oder Schulmaterialien wie Federmäppchen, Rucksack und Stifte können von Modezwängen diktiert werden und sozialen Unterschieden Ausdruck verleihen.
Kleidung ist darüber hinaus Ausdruck von Individualität und Kreativität, was durch die Einheitskleidung unterdrückt wird.
Natürlich können Schuluniformen auch flexibler gestaltet werden: Verschiedene Schnitte und ansprechende Farben können das Tragen von Schuluniformen für die Kinder angenehmer machen.
Wie man sieht, ist die Frage nach Nutzen und Schaden einer einheitlichen Schuluniform umstritten.