Patchworkfamilie: Tipps für ein harmonisches Zusammenleben
Die Patchworkfamilie verbreitet sich immer mehr, was nicht zuletzt an der steigenden Zahl der Trennungen liegt. Damit das Zusammenleben in der neuen zusammengewürfelten Großfamilie gelingt, müssen einige Punkte beachtet werden.
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Pro Jahr lassen sich etwa 200.000 Paare in Deutschland scheiden, aber der Traum von der Familie bleibt bestehen. Finden sich neue Partner, kommen es oft zu einer neuen Familienkonstellation, die sehr unterschiedliche Formen haben kann.
Patchworkfamilie – Neue Form der Lebensgemeinschaft
Früher wurde der neue Lebenspartner eines Elternteiles als Stiefvater oder Stiefmutter bezeichnet, wobei meist ein negativer Grundton durchdrang. Stiefmütter bzw. -väter hatten oft den Ruf, gemein und böse zu sein.
Heutzutage werden diese Familien als Patchworkfamilien bezeichnet, was sich sehr viel sympathischer und lustiger anhört als die Bezeichnung Stieffamilie. Und die neue Familienform verbreitet sich übrigens immer mehr und löst die herkömmliche Familie, die aus Mutter, Vater und Kind besteht, ab.
Formen der Patchworkfamilie
Schätzungen zufolge lebt in Deutschland etwa jede siebte Familie in der neuen Form zusammen. Ob nun die Mutter oder der Vater die eigenen Kinder in die neue Familie mitbringt oder ob beide Partner ihre Kinder mitbringen spielt keine Rolle. Mitunter leben auch Kinder aus früheren Beziehungen bei den Exlebenspartner und kommen nur an den Wochenenden zusammen.
Dass dieser Umstand für viele Kinder zunächst sehr gewöhnungsbedürftig ist, liegt auf der Hand. Wie sich aber das Leben in der neuen Großfamilie am Besten und unkompliziertesten für alle Beteiligten gestalten lässt, erfahren Sie im Folgenden.
Wie erleichtern Sie ihrem Kind die neuen Umstände?
Für ein Kind ist es immer schwer, wenn ein neuer Lebensgefährte die Familie beglückt und es sollte gut überlegt sein, wie dieser dem Kind vorgestellt wird. Sollte es am Morgen zu einer ersten Begegnung im Badezimmer kommen, könnte sich ihr Nachwuchs übergangen fühlen. Ideal sind gemeinsame Ausflüge, wobei sich alle näher kommen können.
Sollte ihr Kind noch sehr klein sein, dann ist es wichtig, dass es eine Hauptbezugsperson hat, bei der es im Fall einer Trennung bleiben kann, da es dann die Trennung der Eltern leichter verkraften kann. Kinder, die noch in die Kita oder schon in die Grundschule gehen, brauchen meistens viel Zeit, um die Trennung der Eltern zu verkraften. Oftmals reagieren sie wütend, eifersüchtig oder zornig. Der neue Partner sollte solche Reaktionen nicht persönlich nehmen, sondern vielmehr versuchen, auf das Kind einzugehen.
Am schwersten haben es Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren. Da sie sich aufgrund der Trennung von einem geliebten Elternteil trennen müssen und sich auf einen Ersatzpapa bzw. eine Ersatzmama einstellen müssen, kommt es oft zu einem so genannten Loyalitätskonflikt. Mögen sie den neuen Partner, fühlen sie sich als Verräter gegenüber des Expartners.
Generell sollten die Eltern nichts überstürzen und nicht bereits am Anfang zu viel Hoffnung in die neue Familie setzen. Es wird immer irgendwelche Probleme geben, die aber mit viel Einfühlungsvermögen und Geduld gelöst werden können. Wichtig ist auch, dass den Kindern Zeit gegeben wird, sich an die neuen Umstände zu gewöhnen.
Sollten die Probleme schwerwiegender sein, können Sie bestimmte Einrichtungen und Beratungsstellen aufsuchen, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.