Nesselsucht bei Kindern: Nach ein paar Tagen ist der Spuk oft vorbei
Plötzlich auftretende Quaddeln auf der Haut, ein schlimmer Juckreiz einhergehend mit einem starken Brennen: Nesselsucht, auch Urtikaria genannt, fühlt sich wie Kontakt mit Brennnesseln an. Also alles andere als schön. Bis zu 15 Prozent aller Kinder erkranken in den ersten Lebensjahren mindestens einmal an der Hautkrankheit. So unangenehm die Nesselsucht für die Betroffenen auch ist, meistens verschwinden die Symptome wieder von selbst. Während bei Erwachsenen verschiedenste Auslöser in Betracht kommen – von Nahrungsmittel bis UV-Licht, von Kälte bis Reibung – ist bei den Kindern häufigster Auslöser eine vorausgehende Infektion – also im Anschluss einer Erkältung oder eines Magen-Darm-Infektion.
Auch Nahrung und Medikamente können Ursache sein
Auf Platz 2 und Platz 3 stehen Nahrungs- und Arzneimittel, die die Nesselsucht bei den Kindern verursachen. Oft sind es Erdbeeren, Gewürze und Fisch, bei Medikamenten sind häufig die Penicilline verantwortlich. Im Gegensatz zu Erwachsenen sind aber Faktoren wie Wärme und Kälte, Druck oder Reibung bei Kindern sehr selten die Auslöser der Nesselsucht. Bei Erwachsenen kann oftmals – vor allem bei der chronischen Nesselsucht, gar kein Übeltäter gefunden werden. Trotz sorgsam geführten Urtikaria-Tagebuch, in dem die Patienten detailliert erfassen, was sie zum Beispiel am Tag gegessen haben, ob sie Medikamente eingenommen haben, ob sie sich sportlich ertüchtigt haben und wie häufig sie in der Sonne waren, ist keine deutliche Ursache zu finden. In diesem Fall ist die Nesselsucht dann idiopathisch, also ursächlich ungeklärt. Mehr Details finden Sie auch auf www.nesselsuchtinfo.de.
Beschwerden bei Kindern lindern
Da der oft unerträgliche Juckreiz bei Kindern meistens schnell wieder verschwindet, genügt es oft, die betroffenen Hautpartien mit kühlenden Umschlägen zu behandeln, antihistaminhaltige Cremes und Tabletten sowie schmerzbetäubende Salben helfen auch bei Linderung der Symptome bei Kindern. Vorsicht: Wenn Augen oder die Mundpartie, sowie in schwerwiegenden Fällen die oberen Luftwege anschwellen, ist sofort ein Arzt zu konsultieren. Diese sogenannten Angioödeme können lebensbedrohlich werden. Diese Flüssigkeitsansammlungen lassen die Haut anschwellen und können zu schwerer Atemnot führen.
Foto: Thinkstock, 160444034, iStock, Levent Konuk
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