„Mein Opa ist in der Vorlesung“ – immer mehr Senioren gehen studieren
Wenn über 50-jährige ein Universitätsgebäude betreten geht man meistens davon aus, dass sie Professoren sind. Doch Studenten könnten umso überraschter sein, wenn sich jemand, der ihr Opa oder Oma sein könnte, im Hörsaal neben ihnen setzt. Denn immer mehr ältere Menschen machen sich das studieren zum interessanten Hobby.
In Österreich, wo es für die meisten Studienfächer keinen nummerus clausus gibt, sind vor allem an Geisteswissenschaftlichen Instituten grauhaarige Studenten keine Seltenheit. Mittlerweile bieten in ganz Deutschland rund 50 Hochschulen spezielle Studienprogramme für Senioren an, die unter Bezeichnungen wie „Studium im Alter“ oder „Weiterbildung für ältere Erwachsene in der nachberuflichen oder nachfamilären Phase“ beworben werden. Meistens muss man für die Teilnahme nicht mal ein Abitur nachweisen können.
Das Bundesbildungsministerium schätzt die Anzahl der Seniorenstudenten auf 25.000, wobei mehr als die Hälfte davon Frauen sind. Die Teilnahme an solchen Programmen bietet älteren Menschen die Gelegenheit, sich auf universitärem Niveau weiter zu bilden und dadurch möglicherweise etwas nachzuholen, was ihnen im Laufe des Lebens aus welchen Gründen auch immer verwehrt blieb.