Mehr miteinander leben – in Mehrgenerationenhäusern
Sie sollen für mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft sorgen: Mehrgenerationenhäuser, in denen Jung und Alt zusammenleben. Im ganzen Land gibt es mittlerweile in jeder kreisfreien Stadt und in jedem Landkreis ein solches Zuhause.
Staatlich gefördertes Programm
Derzeit gibt es bundesweit etwa 450 Standorte, die vom Aktionsprogramm „Mehrgenerationenhäuser II“ des Bundesfamilienministeriums gefördert werden. Seit 2012 erhielt jedes Mehrgenerationenhaus bis 2014 einen jährlichen Zuschuss von 40.000 Euro. Insgesamt waren im Bundeshaushalt 2015 zirka 16 Millionen Euro für diese generationsübergreifende Form des Zusammenwohnens eingeplant worden.
Aktionsprogramm mit vier Schwerpunkten
Das Aktionsprogramm hat vier inhaltliche Schwerpunkte: Alter und Pflege, Integration und Bildung, Angebot und Vermittlung sowie haushaltsnahe Dienstleistungen und freiwilliges Engagement. Ziel ist es, das Jung und Alt sich in den Mehrgenerationenhäusern begegnen, voneinander lernen und zusammen aktiv sein können. Hiervon profitiert besonders die Generation der jüngeren Älteren, die kurz vor dem Ruhestand stehen beziehungsweise gerade Rentner geworden sind. Ihnen bietet das Konzept der Mehrgenerationenhäuser viel kreative Angebote und Raum für freiwilliges soziales Engagement. Zudem können viele Ältere dank umfassender Beratung und Unterstützung länger unabhängig und selbstbestimmt in solch einem Umfeld leben. Dabei arbeiten die Häuser eng mit Beratungsstellen und Pflegediensten zusammen.
Weitere Ziele: Bildung und Integration
Die Mehrgenerationenhäuser machen in Sachen Bildung und Integration Programm: Sie bieten Betreuungs- und Unterstützungsangebote für Kinder und Jugendliche an, denn Bildung hilft bei der Integration verschiedener Generationen und Ethnien, zum Beispiel Sprachkurse. Hinzu kommen Beratungsangebote und gegebenenfalls auch Hilfe bei Behördengängen oder Ähnlichem.
Darüber hinaus besitzt jedes Mehrgenerationenhaus einen „offenen Treff“ als zentrale Begegnungsstätte und Ort des Austauschs für alle im Haus lebenden Generationen.
Haushaltsnahe Dienstleistungen als Service-Angebote
Damit die verschiedenen Generationen ihre diversen familiären und beruflichen Lebensaufgaben im Alltag auch gut umsetzen können, gibt es in Mehrgenerationenhäusern Vermittlungsangebote von haushaltsnahen Dienstleistungen wie beispielsweise Einkaufshilfen oder Hol- und Bringdienste.
Letztere können hochbetagte Senioren oder Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, zu Terminen oder Veranstaltungen bringen und wieder dort abholen. Die Helfer der Dienste arbeiten dabei auf ehrenamtlicher Basis.
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