Leukämie: Symptome und Behandlung
Was ist Leukämie? Welche Arten und welche Symptome gibt es? Wie stehen die Heilungschancen und wie werden Leukämien behandelt? Hilfreiche Antworten zum Thema finden Sie hier.
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Als Leukämie (Hyperleukozytose oder umgangssprachlich: Blutkrebs) werden Krebserkrankungen des blutbildenden Systems, also des Knochenmarks bezeichnet. Durch eine vermehrte Bildung von Leukozyten (weißen Blutkörperchen) und vor allem deren unreife Vorstufe verändert sich das Blutbild. Die entarteten Leukozyten vermehren sich schnell und verdrängen auf diese Weise gesunde weiße Blutkörperchen, rote Blutkörperchen und Blutplättchen. Eine Anämie (Blutarmut) ist die Folge.
Arten der Leukämie
Es gibt verschiedene Arten von Leukämien, welche je nach Verlauf in akute und chronische Krankheiten unterschieden werden. Während chronische Leukämien meist über mehrere Jahre behandelt werden, können akute Leukämien lebensbedrohlich sein und in wenigen Wochen bis Monaten zum Tode führen und müssen daher umgehend behandelt werden. Die akute lymphatische Leukämie bei Kindern ist die am weitesten verbreitete Blutkrebserkrankung im Kindesalter.
Symptome
Erste Symptome von Leukämien können Störungen in der Blutgerinnung, Müdigkeit, fehlende Leistungsfähigkeit und Infektionsanfälligkeiten sein. Dazu kommen Symptome einer Anämie wie Blässe oder Atemnot hinzu, welche durch die geringe Anzahl an roten Blutkörperchen hervorgerufen werden. Doch bevor man das Schlimmste vermutet, sollte man immer vorher zu einem Arzt gehen und sich beraten lassen, da auch eine normale Anämie, die der Gesundheit nicht so sehr schadet, Grund für die Anzeichen sein könnte.
Ursachen
Die Ursachen akuter Leukämien sind derzeit noch nicht vollkommen erforscht. Dabei können genetische Faktoren eine Rolle spielen aber auch Chemikalien wie z.B. Benzol, ionisierende Strahlen oder Zytostatika. Leukämie bei Kindern tritt vermehrt bei Kindern mit Down Syndrom auf.
Diagnose
Feststellen lässt sich Leukämie durch Abtasten der Lymphknoten, Milz und Leber, die im Falle einer Leukämie vergrößert sein können. Mit Hilfe einer Blutuntersuchung lässt sich ein verändertes Blutbild feststellen und mit Hilfe einer Knochenmarksuntersuchung eine große Anzahl der entarteten Zellvorstufen nachweisen. Ob Leukämiezellen bereits innere Organe befallen haben, lässt sich über eine Ultraschalluntersuchung oder einer Computertomografie überprüfen.
Therapie
Um die Leukämiezellen im Knochenmark und Blut zu vernichten wird mit einer Induktionschemotherapie begonnen. Bei der intrathekalen Chemotherapie werden zusätzlich geringe Dosen der Chemotherapie in die Rückenmarksflüssigkeit verabreicht und auf diesem Wege das Zentralnervensystem kuriert.
In der 2. Phase, der Konsolidierungstherapie, soll die in der ersten Phase erreichte Remission erhalten bleiben und verbliebene Leukämiezellen zerstört werden.
Die 3. Phase zieht sich über einen längeren Zeitraum von bis zu 2 Jahren hin und soll den kurierten Zustand beibehalten.
Bei einem möglichen Rückfall können Blutstammzellen transplantiert werden. Als Erstbehandlung ist diese jedoch unterschiedlich beurteilt. Das Knochenmark des Patienten wird dabei komplett zerstört und durch die gesunden Stammzellen des Spenders ersetzt.
Heilungschancen
Die Heilungschancen bei einer akuten Leukämie hängen von verschiedenen Faktoren den Eigenschaften der Leukämiezellen und demographischen Faktoren wie Patientenalter ab. Eine komplette Remission kann bei Erwachsenen bei 60-70% (myelischer Leukämie) bzw. 90% (lymphatische Leukämie) der Fälle erreicht werden. Allerdings können nur in etwa 40% dauerhaft geheilt werden. Die Heilungschancen von Leukämie bei Kindern sind deutlich besser.
Hilfreiche Antworten zu Leukämie, aber auch dem privaten Umgang mit der Krankheit innerhalb der Familie findet man übrigens in diversen Internetforen, die es einem ermöglichen, auch anonym über seine Erfahrungen zu reden.