Erziehungsurlaub für Väter
Alle Eltern, die berufstätig sind, können laut Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz Elternzeit in Anspruch nehmen. Das bedeutet, dass der oder die Berufstätige für einen bestimmten Zeitraum von der Arbeit freigestellt werden kann. So können sich auch Väter mehr bei der Kindererziehung einbringen.
Wann wird die Elternzeit genommen?
Meistens wird die Elternzeit von 12 Monaten in den ersten 3 Lebensjahren des Kindes genommen. Sie kann jedoch in Absprache mit dem Arbeitgeber bis zum Ende des 8. Lebensjahres des Kindes in Anspruch gekommen werden. Mutter und Vater können entweder gleichzeitig Erziehungsurlaub nehmen oder nacheinander. Beide Elternteile arbeiten in dieser Zeit nicht. Allerdings ist eine Teilzeit- oder Nebenbeschäftigung von 30 Stunden in der Woche erlaubt. Meistens nimmt nur ein Elternteil die Elternzeit in Anspruch.
Nach dem Erziehungsurlaub kann der Kindsvater seine alte Stellung wieder aufnehmen, ohne den Verlust des Arbeitsplatzes befürchten zu müssen.
Möglichkeiten
Heute nutzen 18 % der Väter diese Möglichkeit, mehr für die Familie da zu sein. Es ist davon auszugehen, dass die Väter die Elternzeit deshalb bisher so wenig nutzen, da durch die unbezahlte Freistellung eine große Einbuße an finanziellen Mitteln hervorgeht. Auch bedenken viele Männer einen Karriereknick. Zudem sehen die Väter es als große Herausvorderung, die Elternzeit nach den eigenen Vorstellungen und Idealen zu verbringen.
Dabei kommt die Erziehungszeit für Väter der Familie zugute. Die Väter erleben die Familie bewusster mit, da sie den Tagesablauf miterleben und sehen, wie die Familie wächst. Die Kinder erlangen einen besseren Bezug zum Vater. Außerdem möchten viele Väter ihrer Partnerin helfen, die stressige erste Zeit mit dem Nachwuchs besser zu meistern und wollen ihr hilfreich zur Seite stehen. Laut einer Umfrage haben sich die meisten Väter, die in Elternzeit waren, hinterher positiv dazu ausgedrückt.
Auch sind im Kindergarten heute schon Väterkrabbelgruppen gegründet worden, in denen sich Männer über Ihre Elternzeit austauschen können, und sich so nicht mehr als Außenseiter fühlen müssen.
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