Elternzeit für Männer
Ca. 18 Prozent der Männer nehmen heute Elternzeit in Anspruch, leider jedoch nur für kurze Zeit. Der Grund dafür? Die Angst vor dem Knick in der Karriere. Doch auch wer länger bei dem Nachwuchs bleibt, muss nicht zwingend mit Einbüßungen im Job rechnen.
Seit 2007 haben alle alle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Deutschland ein Anrecht auf Bundeselterngeld – und geregelt durch das Elternzeitgesetz (BEEG) – ein Anrecht auf Elternzeit, um sich um den Nachwuchs und die Familie kümmern zu können.
Elternzeit: Vater in Vollzeit
Auch Väter haben danach einen Anspruch auf eine bis zu 3-jährige unbezahlte Freistellung von der Arbeit, der Elternzeit für Männer. In dieser Zeit darf ihnen weder gekündigt werden, noch 8 Wochen vor Beginn der Zeit. Auch eine Versetzung auf einen geringwertigen Arbeitsplatz ist in dieser Zeit nicht rechtens. Ob sie das dritte Jahr Elternzeit am Stück nehmen oder doch eher, wenn das Kind zur Schule geht, müssen sie mit ihrem Arbeitgeber absprechen. In den ersten 12 bis max. 14 Monaten kann für die Finanzierung Elterngeld beantragt werden, das zu 67% das Nettoerwebseinkommen ersetzt, maximal aber 1.800 Euro pro Monat beträgt. Kinder sind eben auch Geschenke für Männer und dank Gleichberechtigung und Emanzipation wird nicht mehr automatisch verlangt, dass die Frau zu Hause bleibt. Man sollte abwägen welche Entscheidung die strategisch sinnvollere ist. Wägen Sie die aktuell emotionale und berufliche Situation ab und wählen Sie danach aus, ob Mutter oder Vater die Elternzeit beansprucht.
Doch viele Männer nehmen aus Angst vor karrierebedingten Nachteilen durch das lange Fehlen am Arbeitsplatz maximal nur 2 Monate der Elternzeit in Anspruch. Dahinter stehen nicht immer finanzielle Ängste. Auch wenn die Mütter gleich viel oder sogar besser verdienen, bleibt bei manch einemVater die Angst vor dem Karriereknick.
Elternzeit -Teilzeitarbeit gegen Jobversäumnisse
Um nicht voll aus dem Job raus zukommen und nach der Elternzeit wieder gut einsteigen zu können, empfiehlt es sich von der Teilzeitarbeit Gebrauch zu nehmen. Eine Tätigkeit von bis zu 30 Stunden pro Woche ist laut Elterngeld Ratgeber dabei erlaubt. Falls man in einem Unternehmen tätig war, das mehr als 15 Mitarbeiter beschäftigt und dort länger als 6 Monate gearbeitet hat, ergibt sich dadurch sogar ein Recht auf Teilzeitbeschäftigung.
Damit man nicht komplett den Anschluss verliert, sollte man den Kontakt zum Arbeitgeber und den Kollegen nicht abreißen lassen, auch wenn man als Vater Anspruch von der Vollzeit Elternzeit nimmt. Wenn es die Zeit zulässt, sollten z. B. Fortbildungsmaßnahmen genutzt werden. Auch Urlaubsvertretungen und die Mitarbeit an kurzen und kleineren Projekten stärken das Verhältnis zum Arbeitgeber. In dieser Zeit sieht man(n) sich plötzlich Aufgaben gegenüber, die vorher noch belächelt wurden. Elternzeit ist aber auch eine Frage von Zeitmanagement und kann dadurch die eigenen Fähigkeiten erweitern. Ein früherer Hitzkopf kommt plötzlich zur Gelassenheit, ein Kontrollfreak wird plötzliche flexibel. Viele Männer nutzen die Zeit mit dem Kind auch, um den eigenen Beruf zu hinterfragen und sich eventuell neu zu orientieren.
Für interessierte Männer und werdende Väter gibt das Bundesfamilienministerium unter der Nummer: 01801 / 90 70 50 Auskünfte. Mehr Infos gibt es auch hier