Eine Nervenentzündung behandeln – Die wichtigsten Therapien im Überblick
Eine Nervenentzündung zu behandeln, ist oftmals nicht so einfach. Eine solche Entzündung kann die verschiedensten Ursachen haben und eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen. Vor der Behandlung muss zunächst ermittelt werden, was die Krankheit hervorgerufen hat.
Die verschiedenen Symptome einer Nervenentzündung
Bei einer Nervenentzündung ist entweder ein Nerv entzündet, man spricht dann von Neuritis, oder es sind gleich mehrere Nerven betroffen (Polyneuritis). Je nach Ausmaß der Entzündung kann eine solche Entzündung unterschiedliche Symptome hervorrufen. Typische Symptome für eine Neuritis sind
- ein gestörtes Warm-/Kalt-Empfinden
- Druck- und Beklemmungsgefühle
- Taubheit in den betroffenen Körperregionen
- Zuckungen der Nerven
- das sogenannte Ameisenkribbeln (das Gefühl, dass Hunderte Ameisen auf bestimmten Körperpartien auf- und ablaufen)
Darüber hinaus kann es zu motorischen Bewegungsstörungen wie Muskelschwäche, Muskelkrämpfe und Muskelzuckungen bis hin zu Lähmungserscheinungen kommen. Weitere mögliche Begleiterscheinungen sind Durchblutungsstörungen, Schwindelgefühle und Schweißausbrüche.
Ebenso vielfältig wie die potenziellen Symptome sind auch die möglichen Ursachen. Bevor es um die Frage geht, wie sich die Nervenentzündung behandeln lässt, muss Ursachenforschung betrieben werden.
Die Liste der möglichen Ursachen für eine Nervenentzündung ist lang. Ausgelöst und begünstigt wird sie in erster Linie durch
- dauerhafte Druckeinwirkung auf den betroffenen Nerv, etwa aufgrund eines Bandscheibenvorfalls
- Stoffwechselgifte, die zum Beispiel als Folge einer Diabetes oder von Alkoholmissbrauch entstehen
- Verletzungen durch Unfälle oder Schnittverletzungen (traumatische Neuritis)
- Infektionen wie die Gürtelrose, bei denen ein Virus Auslöser der Entzündung ist (infektiöse Neuritis)
- Unterversorgung des Organismus mit Vitaminen und Mineralstoffen
- Psychische Überlastung
- Multiple Sklerose, kurz MS
Nervenentzündung behandeln – Die wichtigsten Therapien
Auf welche Weise ein Arzt eine Nervenentzündung behandeln wird, hängt von den Ursachen für die Erkrankung ab. Bei infektiösen Entzündungen kommen in erster Linie Antibiotika und Schmerzmittel zum Einsatz. Resultiert die Neuritis aus einer Mangelerscheinung, ist eine Ernährungsberatung samt anschließender Umstellung der Ernährung sowie unterstützender Medikation der fehlenden Stoffe sinnvoll. Hat ein Bandscheibenvorfall oder Karpaltunnelsyndrom die Nervenentzündung hervorgerufen, ist unter Umständen ein operativer Eingriff nötig. Im Anschluss muss dann häufig ein Rehabilitationsprogramm absolviert werden.
Die Symptome einer Neuritis lassen sich zudem durch Behandlungen mit Wärme, Kälte und Reizstrom, Massagen und physiotherapeutische Maßnahmen lindern. Oft kommen auch alternative Methoden wie Akupunktur zur Anwendung. Sind psychologische Faktoren für die Nervenentzündung (mit) verantwortlich, sollte diesen im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung auf den Grund gegangen werden. Zumeist ist es nicht ein einzelner Therapieansatz, der bei einer Neuritis zum Einsatz kommt. Eine Nervenentzündung behandeln Ärzte zumeist mit einer Kombination aus unterschiedlichen Therapieformen.
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