Dank Erziehungscamp weniger Jugendkriminalität?
Viele Bundesländer haben so genannte Erziehungscamps ins Leben gerufen, in denen es kriminellen Jugendlichen ermöglicht werden soll, sich wieder ins gesellschaftliche Leben zu integrieren. Aber können solche Lager die Jugendkriminalität wirklich eindämmen?
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Prügelnde und Drogen konsumierende Kids sind an vielen Schulen vertreten, die den Schulalltag zum teil massiv beeinträchtigen können. Lehrer und Eltern sind oftmals in einer ausweglosen Situation, da sie sich nicht mehr zu helfen wissen.
Erziehungscamp – Eindämmung von Jugendkriminalität!?
Ein Erziehungscamp ist eine Einrichtung, in die junge Straftäter verwiesen werden, um wieder in das gesellschaftliche Leben integriert zu werden. In diesen Camps sollen die Jugendlichen durch entsprechende erzieherische Maßnahmen lernen, sich in das soziale Leben zu integrieren. Dort lernen die Jugendlichen ein Leben nach Regeln in dem Pünktlichkeit und Disziplin eine große Rolle spielen.
Der Alltag in einem solchen Camp verläuft nach sehr strikten und strengen Regeln. So ist es keine Seltenheit, dass die Nacht bereits um 5.30 Uhr endet. Die erste Amtshandlung des Tages liegt in sportlicher Betätigung wie Liegestützen, Dauerlauf und Sit-Ups. Erst nach dem „Anti-Weichei-Programm“ dürfen die Jugendlichen die erste Mahlzeit des Tages zu sich nehmen.
US-amerikanische Bootcamps sind Vorbild
Die hiesigen Erziehungscamps orientieren sich an den US-amerikanischen Bootcamps, in denen Rekruten unter militärischem Drill eine Grundausbildung erhalten. In den Erziehungscamps sollen kriminelle Jugendliche umerzogen werden, sodass ihnen unter anderem der Wille genommen wird, zu ihren Eltern nein zu sagen. Der Aufenthalt in einem solchen Camp kommt einem Freiheitsentzug gleich.
Verbreitung in Deutschland
In Deutschland gibt es bisher nur wenige solcher Einrichtungen wie die Jugendhilfeeinrichtung Trainingscamp Lothar Kannenberg in Hessen. Der Betreiber dieses Camps ist kein gelernter Pädagoge. Früher war er als Fleischer und Boxer tätig, und möchte nun in der Pubertät befindlichen Straftätern unter die Arme greifen und sie für das öffentliche Leben rehabilitieren.
Psychologen und Sozialpädagogen kritisieren diese Form der Erziehungsmaßnahmen, da diese sehr hart sind und es darum geht, den Willen der Jugendlichen zu brechen.
Eine gute Erziehung in Kindertagesheimen und eine sprachliche Frühförderung können ein erster Schritt in Richtung Kriminalitätsvermeidung sein. Diese können nämlich dabei helfen, die sozialen Nachteile, besonders bei Kindern mit Migrationshintergrund zu minimieren.
Vielen Jugendlichen würde der Weg in die Kriminalität sicherlich erspart bleiben, wenn sie von Anfang an Grenzen und Regeln erlernen würden. Wer nämlich mit den Folgen seines Handelns konfrontiert wird, lernt dabei, sich selbst zu kontrollieren. Zwang und Drill sollten in der Erziehung keinen Platz finden.
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