Alt werden in Deutschland – so sorgt man richtig vor
Altersarmut – das Schlagwort der letzten zwei Jahre und auch der vergangen Bundestagswahl. Mittlerweile scheint es jedem bewusst geworden zu sein: Der Generationenvertrag aus dem Jahr 1957 kann kaum eingehalten werden, die gesetzliche Rente ist deutlich geschrumpft, und eine private Altersvorsorge ist nicht mehr nur praktisch, sondern absolut notwendig. Doch welche Optionen stehen hier offen? Der folgende Überblick kann bei der Planung helfen.
Je früher desto besser
„Ich muss noch so lange arbeiten – über die Rente mache ich mir später Gedanken.“ Besonders für junge Menschen und Berufseinsteiger ist dieser Satz nicht ungewöhnlich und zum Teil auch nachvollziehbar, liegen doch noch durchschnittlich 35 bis 40 Jahre Arbeitsleben vor den Betroffenen. Doch wichtig ist hier zu beachten: Je früher Sie sich um Ihre Altersvorsorge kümmern, desto mehr profitieren Sie von staatlicher Förderung und können dem Alter entspannter entgegenblicken.
Zunächst sollten Sie sich einen Überblick darüber verschaffen, mit welcher gesetzlichen Rente Sie circa rechnen können, danach sollten Sie weitere Schritte einleiten und eine Strategie für sich entwickeln. Informationen hierzu finden Sie zum Beispiel auch im folgenden Online-Magazin: www.kundenmagazin-finanzplaner.de.
Diese Möglichkeiten stehen Ihnen offen
Jeder deutsche Arbeitnehmer hat einen Anspruch auf eine betriebliche Altersvorsorge. Die Firmen sind dazu verpflichtet, ihren Beschäftigten es zu ermöglichen, flexibel in Pensionskassen und -fonds, Unterstützungskassen sowie Versicherungen einzuzahlen. Ein Vorteil hierbei: Die Kosten für diese betrieblichen Sparverträge sind meist günstiger als beim privaten Abschluss.
2002 wurde die Riester Rente vom damaligen Arbeitsminister Walter Riester (SPD) eingeführt. Hierbei handelt es sich um einen staatlich geförderten Sparvertrag, der Mindest-Einzahlbetrag liegt monatlich bei fünf Euro bzw. 60 Euro im Jahr. Als Anreiz fördert der Staat die Riester Rente durch Geldzuschuss und Steuervergünstigungen. Für Selbstständige und Freiberufler bietet sich die Rürup-Rente an.
Eine weitere Option, die jeder für sich in Betracht ziehen sollte, ist die Investition in eine eigene Wohnimmobilie. Studien belegen: Immobilienbesitzer verfügen im Alter durchschnittlich über mehr Geld als Mieter. Dies liegt nicht nur daran, dass Betroffene mietfrei wohnen und häufig bereits das Haus während ihrer Berufstätigkeit abbezahlt haben. Auch besteht die Möglichkeit, die Immobilie zu vermieten und dadurch ein weiteres Einkommen im Alter zu sichern.
Falls noch weiteres Geld zur Verfügung steht, sollten Sie sich Gedanken über eine mögliche Lebensversicherung – zur finanziellen Absicherung von Angehörigen im Todesfall – machen oder in Fonds oder an der Börse investieren. Trotz Kursschwankungen bieten sich hier langfristig interessante Renditechancen. Besonders wichtig ist es jedoch, dass Sie sich gut informieren und beraten lassen.
Klug geplant ist halb gewonnen
Altersarmut kann jeden treffen: durch Arbeitslosigkeit, Teilzeitbeschäftigung, einem zu geringen Bruttoeinkommen oder Krankheit droht im Alter schnell der Gang zum Sozialamt. Dies kann aber vermieden werden. Bereits bei jungen Arbeitnehmern muss das Bewusstsein für diese Problematik geschaffen und dann eine durchdachte Strategie zur privaten Vorsorge entwickelt werden. Hierfür bietet sich neben traditionellen Wegen – die betriebliche Altersvorsorge, die Riester- und Rürup-Rente oder der Kauf einer Immobilie – auch die Investition in Aktien, Zinspapiere oder Fonds-Anteile an.
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