Absicherung der Familie – aber richtig
Die Familie ist ein Ort der Sicherheit und Geborgenheit. Dieses Prinzip wird im Alltag allerdings immer wieder durch nicht planbare Ereignisse auf die Probe gestellt – insbesondere finanziell. Laut Bertelsmann-Stiftung sind Kinder in Deutschland ein Armutsrisiko. Und das trotz der vielfältigen Leistungen, die Familien zugutekommen. Mit jedem Kind steigt dabei das Risiko. Gefährdet sind dabei nicht nur Alleinerziehende, sondern auch Doppelverdiener. Wer mit Kindern ohne Partner dasteht, ist allerdings besonders häufig betroffen: 42 Prozent der Alleinerziehenden gelten in Deutschland als arm. Und das obwohl ein Großteil von ihnen erwerbstätig ist.
Absicherung ist unverzichtbar
Eine Trennung oder Scheidung ist der häufigste Grund für die sogenannte Ein-Eltern-Familie. Doch auch Schicksalsschläge wie Krankheiten und Unfälle dürfen als Risiko nicht unterschätzt werden. Im Jahr 2014 waren laut Zensus beispielsweise immerhin 4 Prozent der alleinerziehenden Frauen und 10 Prozent der alleinerziehenden Männer mit Kindern unter 18 Jahren verwitwet. Doch auch wenn die Familie intakt bleibt, können Schicksalsschläge die finanzielle Situation negativ beeinflussen. Eine Absicherung ist daher unverzichtbar!
Deutsche versichern lieber Hab und Gut als Leib und Leben
Geht es um das Thema, die Familie absichern zu wollen, geht die Denkweise allerdings nach wie vor dazu, das Hab und Gut vor den Schutz der Person zu stellen. So existiert in den meisten Haushalten eine Hausratsversicherung, die Schäden abdeckt, jedoch fehlen Schutzpolicen, die die einzelnen Mitglieder betreffen.
In der heutigen Zeit lebt nach wie vor mehr als die Hälfte aller Familien nach dem Hauptverdienermodell, d. h. ein Elternteil verdient einen Großteil des Haushaltseinkommens – in 98 Prozent der Fälle ist dies der Mann. Fällt dieser aus, können nur zwei von drei Deutschen die finanziellen Verluste länger als über ein halbes Jahr hinweg ausgleichen. In einer solchen Situation ergeben sich zahlreiche Schwierigkeiten, besonders wenn es um Familien mit kleinen Kindern geht, bei deren der zweite Partner über längere Zeit gar nicht oder in Teilzeit gearbeitet hat.
Daher sollte dieser Fall, dass der Hauptverdiener berufsunfähig oder invalide wird, unbedingt bei der Planung der Familienversicherung einbezogen werden. Gleiches gilt für den schwerwiegendsten Fall: den Todes eines Familienangehörigen, insbesondere des Hauptverdieners.
Risikolebens- und Berufsunfähigkeitsversicherung – die Grundlagen der finanziellen Familienversicherung
Die wohl größte Angst der Deutschen besteht darin zu sterben und die Familie damit im Stich zu lassen. Tritt ein plötzlicher Tod, beispielsweise durch Unfall, ein, besitzen 75 Prozent aller Haushalte keinen entsprechenden Schutz in ihrer Familienversicherung.
Daher ist eine Risikolebensversicherung für Familien mit einem Haupt- oder Alleinverdiener in jedem Fall sinnvoll. Nach Abschluss liegt das gesamte Risiko beim Versicherer. Auch wenn kurz nach Abschluss der Versicherungsfall eintritt, muss die Versicherung im Normalfall greifen. Die Versicherungssumme wird in einer Einmalzahlung ausgeschüttet und dient häufig dazu, eventuell bestehende Kredite zu begleichen und die Lebenshaltungskosten für eine Übergangszeit zu decken. Auch für die Bestattung wird ein Teil des Geldes häufig verwendet.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung, kurz BU genannt, tritt immer dann in Kraft, wenn der versicherte Arbeitnehmer berufsunfähig wird und entsprechende Verdienstausfälle auftreten. Dieser Fall entsteht sowohl durch Krankheit als auch durch Unfall und daraus resultierender Krankheit oder Invalidität. Möchte man die Familie absichern, um im Falle eines Falles nicht in finanzielle Not zu geraten, sollte zumindest der Hauptverdiener eine BU abschließen. Der große Vorteil der Versicherung ergibt sich daraus, dass die Leistung nicht in einer Einmalzahlung erfolgt, sondern monatlich und somit, wie das zuvor bezogene Einkommen, die Ausgaben deckt.
Dabei sollte diese Versicherung nicht nur dann abgeschlossen werden, wenn man einen risikoreichen Beruf ausübt. Statistiken belegen immer wieder, dass besonders die psychischen Belastungen zum vorzeitigen Status der Berufsunfähigkeit führen. Jeder vierte Arbeitnehmer wird mittlerweile im Laufe seines Arbeitslebens berufsunfähig. Die führenden Gründe dafür sind psychische Erkrankungen wie Depression oder Burn-out oder Schäden an Skelett und Gelenken.
Der Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung wird idealerweise in jungen Jahren getätigt. Dies bietet zum einen den Vorteil durch die längere Laufzeit eine geringere Beitragssumme zu zahlen. Zudem fordert der Versicherungsgeber vor Abschluss eine Gesundheitsprüfung. In dieser werden bestehende gesundheitliche Defizite, eventuell vorangegangene Erkrankungen und Gesundheitsrisiken wie Rauchen erfasst. Mittels dieser Erfassung wird dann abgewogen, ob eine BU überhaupt möglich ist oder ob diese abgelehnt wird und wie hoch die Beiträge sind. In jungen Jahren ist die Wahrscheinlichkeit für Vorerkrankungen und andere Gesundheitsrisiken noch relativ gering und somit lohnt es sich, einen Abschluss dieser Versicherung so zeitig wie möglich anzustreben. Je älter die Versicherungsnehmer bei Vertragsschluss ist, desto höher sind für gewöhnlich die Beiträge.
Versicherungsvergleich hilft, das Budget optimal einzusetzen
Daher sollte lieber ein Augenmerk darauf gelegt werden, dass der Hauptverdiener der Familie eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, um bei Ausfall eine finanzielle Absicherung zu gewährleisten. Gleiches gilt für die Risikolebensversicherung. Dabei sollten, um Geld zu sparen, beide Versicherungen möglichst früh im Berufsleben abgeschlossen werden. Dies senkt die Beitragskosten maßgeblich durch ein geringeres Gesundheitsrisiko.
Dennoch wird bis dato eher Wert auf diverse Sachversicherungen und andere gelegt, die nicht immer sinnvoll sind, da diese auch zu späteren Zeitpunkten abgeschlossen werden können oder in großen Policen anteilig schon enthalten sind. So stehen mitunter die Absicherung von Brille oder Handy im Vordergrund, obwohl der Wert der Versicherungssumme doch im überschaubaren Rahmen liegt. Auch Hausrat- und Haftpflicht-Policen werden häufig überteuert abgeschlossen, z. B. indem Glasschäden unnötigerweise mit abgesichert werden. Gerade wenn das Budget für die Familienversicherung begrenzt ist, lohnt sich daher das Gespräch mit einem erfahrenen Experten. Dieser kann die bestehenden Versicherungen auf Einsparpotenzial überprüfen und zudem einen günstigen aber ausreichenden Tarif für die nötigen neuen Absicherungen ermitteln. Unabhängige Berater finden Sie beispielsweise über ein Internetportal wie www.finanzvergleich100.de
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