Helikopter-Eltern: Die Gefahr kommt aus dem Elternhaus
Seit Jahren kritisieren Pädagogen und Lehrer das Verhalten von überfürsorglichen sogenannten Helikopter-Eltern. Sie würden ihre Kinder am liebsten den gesamten Tag beobachten und beschützen, triezen sie zum Erfolg in Schule, Musik und Sport. Wir stellen Ihnen eine Liste mit den Marotten vieler Helikopter-Eltern zusammen.
Ein Brief eines Schuldirektors aus Stuttgart schlug Wellen: Er bat die Eltern an seiner Grundschule den Schülerinnen und Schülern die Schulranzen und das Pausenbrot nicht mehr bis in die Klasse zu bringen oder täglich Mails und Brief an Lehrkräfte zu schicken weshalb, wieso und warum ihr Kind eine 3 im Test bekommen hat. Vielmehr sollten sie ihre Kinder zu mehr Selbstständigkeit erziehen.
Wir unterstützen diese Einstellung. Forscher und Pädagogen haben die Gefahren dieses Erziehungsstils längst erkannt: Die Kinder lernen nicht mit Misserfolgen umzugehen und bleiben abhängig. Das zeigt sich spätestens im Studium, wenn Mama und Papa jede Hausarbeit korrigieren müssen und die WG-Mitbewohner über die Unselbstständigkeit meckern.
Marotten der Helikopter-Eltern
Überspitzt, aber mit einem Hauch Wahrheit:
1. Mama und Papa bringen Max mit dem Auto zur Schule. Direkt bis vor die Tür. Egal, ob erlaubt oder nicht!
2. Daheim spricht man nicht nur Deutsch, sondern mindestens eine weitere Sprache. Lina soll schließlich Perspektive haben.
3. Das Schulbrot ist gesund. Chips und Schokolade sind Tabu! Dazu Paprika- und Gurken-Schnittchen.
4. Beim Kindergeburtstag gibt es eher einen Museumsbesuch. Alles andere ist verschenkte Zeit!
5. Hobbys: Erfolg ist wichtiger als Spaß! Deshalb gibt es mindestens einen Musikunterricht – egal ob Talent oder nicht. Auch die Sportart wird nach Erfolgsaussichten ausgewählt.
6. Mama und Papa rufen Herrn Schubert an: Die 2- in Deutsch muss ein Irrtum sein!
7. Bei der späteren Besichtigung von WG-Zimmern kommt Mama mit. Sind die Mitbewohner auch vernünftig? Wie richte ich das Zimmer bloß ein?
8. Vitamin B ist das A und O: Schon vor dem Schulabschluss steht der Arbeitsplatz.
9. Wahl des Studiengangs: Bloß nichts Unsicheres oder gar Künstlerisches. Handfest soll es sein. Wie wäre es mit Medizin oder Jura?
10. Aufräumen, Putzen und Waschen: na klar, macht Mama! Lennart braucht den Rücken frei zum Lernen. Eine 1,0 kommt nicht von irgendwo.
Welche Helikoptereltern-Marotten kennen Sie noch?
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