Welche Theaterstücke sind für Kinder unter 5 Jahren geeignet?
Je früher im Leben man für bestimmte Kunstformen sensibilisiert wird, desto mehr Verständnis wächst für diese in der Regel in den kommenden Lebensjahren. Insofern ist es sinnvoll, Kleinkinder nicht nur Malen und Musizieren zu lassen sondern ihnen auch das Theater näher zu bringen.
Besonders wichtig: eine altersgerechte Form der Unterhaltung
Selbstverständlich hat es keinen Sinn, mit Kleinkindern Theatervorstellungen zu besuchen, bei welchen sie lange vollkommen still sitzen müssen. Gerade in der frühkindlichen Phase der Entdeckung haben Kinder ein großes Mitteilungsbedürfnis hinsichtlich ihrer Entdeckungen und wollen außerdem bei möglichst allem wie die Großen mitmachen. Insofern kommt es fast weniger auf den Inhalt der jeweiligen Stücke an, als darauf, dass diese in ausreichendem Maße von animatorischen Elementen geprägt sind. Während beim normalen Theater in der Regel eine Distanz zwischen Schauspielern und Publikum besteht, damit die Schauspieler der realen Welt entrückt sind und voll in ihrer Rolle aufgehen können, geht es beim Kindertheater eher darum, die Welt der Kinder in die Stücke einzubeziehen.
Die angeborene Kreativität sinnvoll fördern
Viele Kleinstkindertheater gehen deshalb auf Tourneen, bei welchen sie ihre Stücke direkt in Kindertagesstätten und Kindergärten inszenieren. Während des Schauspiels wird dann in vielfältiger Weise mit den Räumen und Einrichtungsgegenständen gearbeitet. Auf diese Weise erhalten die Kinder nicht nur schneller einen persönlichen Bezug zu den Stücken sondern erleben außerdem ihre gewohnte Umgebung auf neue Weise. Je mehr die Kinder dabei selber in das Schauspiel einbezogen werden und eigene Ideen einbringen können, desto mehr werden auch ihre Kreativität und Phantasie angeregt- und dies in nachhaltiger Weise. Unabhängig davon, ob es sich um Schauspieler- oder Puppentheater handelt, leben also Kleinstkinderstücke vor allem davon, dass in ganzheitlicher Weise möglichst viele Sinne der Kinder gleichzeitig angesprochen werden.
Weniger ist meist mehr
Auch auf die Konzentrationsspannen von Kindern muss das Kleinstkindertheater in besonderer Weise Rücksicht nehmen. Stücke von zu großer Länge überfordern kleine Kinder häufig. Insofern sollten die Grundgeschichten der Stücke möglichst einfach und klar gehalten sein und möglichst mehrere Pausen in die Schauspiele eingearbeitet werden, in denen die Kinder sich frei bewegen und austoben können.
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