Eheleben ist out
Heiraten ist nur noch was für alte Leute. Glaubt ihr nicht? Der Traum vom Eheglück scheint viele junge Menschen verlassen zu haben.
Sex & the City macht es uns ja auf glamouröse Weise vor: Das Singledasein ist schick, aufregend, spannend. Nicht so spießig und langweilig wie der graue Alltag einer verheirateten Hausfrau. Überhaupt ist das Wort „Hausfrau“ ja schon eher ein Schimpfwort, als eine Identifikation, über die jeder die Nase rümpft. Nein, Hausfrau ist nun wirklich niemand gern.
Auf dieser Seite erfahren wir, dass besonders in Großstädten das Singleleben großen Vormarsch hat. Klar. Großstadtleben ist sexy und hier muss auch niemand allein sein: chaotische WG´s, bunte Hausflure oder bekiffte Nachbarn, in einer Stadt ist nunmal immer was los, man lernt schnell Leute und scheinbare Freunde kennen. Single in einer Großstadt zu sein bedeutet, ständig zu feiern, Spaß zu haben und sich nicht auf dem Sofa neben dem alltäglichen Schlappschwanz langweilen zu müssen.
Oder bin ich nur zu bissig? Ist es nicht vielmehr so, dass eine Ehe nur die konservative Form einer Beziehung ist? Es gibt neue Wege, zu zweit zu sein, Wege, die zu ergründen sich schon viele Paare aufgemacht haben. Ob nun in einer Beziehung und trotzdem in getrennten Wohnungen lebend, ob nun alleinerziehende Eltern oder aber unverheiratete Lebensgemeinschaften, heute ist alles möglich, jeder so, wie er will, nichts muss.
Klingt ja nach einer vielversprechenden, rosigen Zukunft, oder? Für mich bleibt jedoch ein fader Nachgeschmack von Unbeständigkeit. Ich kenne einige solcher Paare, die sich niemals je richtig aufeinander eingelassen haben. Die auch nach zehn Jahren keine Ahnung von jener Nähe und Intimität haben, die andere Paare miteinander teilen. Sie kennen nicht den Zauber einer Liebe, die sich voll und ganz für sich entschieden hat, an sich glaubt und gelebt wird.
Oder übertreib ich jetzt? Was meint ihr?