Kirchliche Trauung – ja oder nein?
Wenn geheiratet wird, stellt sich auch immer die Frage, wie geheiratet wird. Kirchlich – ja oder nein? Immer wieder sorgt diese Frage mittlerweile für knifflige Diskussionen.
Das Wie einer Hochzeit ist nicht mehr so einfach. Soll es nur eine standesamtliche Hochzeit sein? Mit Kirche oder ohne? Und wenn ohne, soll etwas alternativ stattfinden? Und wenn mit, soll es trotzdem irgendwie unkonventionell zugehen? Letzendlich ist es natürlich immer eine Geschmacksfrage, wie geheiratet wird. Aber die Grundsatzdebatte, ob in der Kirche geheiratet werden soll, die wird wohl in einigen Häusern hitzig diskutiert.
Ich persönlich finde ja, dass man nur kirchlich heiraten sollte, wenn man auch tatsächlich gläubig ist. Das mag jetzt besonders pseudomoralisch daher kommen, so ist es aber nicht gemeint. Ich finde einfach nur, dass die Ehe nicht mit einer Lüge begangen werden sollte, nicht mit dem scheinbaren Deckmäntelchen, vor Gott zu treten, obwohl man an Gott gar nicht glaubt. Das ist nicht nur Blasphemie – für mich ist das auch Aberglaube. Hat etwas von einem schlechten Karma, wenn man so will 😉 .
Ich finde nämlich zudem, dass es viele alternative Ideen dazu gibt. Man kann sich so viele schöne Zeremonien ausdenken, die den Bund außer dem Standesamt festigen und zelebrieren, dass man keinen Gott aus dem Nähkästchen der eigenen, verstaubten Kindheit zerren muss, sondern auch einfach schlichtweg dazu stehen kann, dass man gern anders heiraten möchte. Und so anders ist es heutzutage ja auch gar nicht mehr.
Andererseits hat eine kirchliche Hochzeit auch etwas sehr klassisches an sich. Etwas traditionelles. Als ob der Bund durch die bedeutungsschwere lange Zeit eine Festigung erfährt, für die wir keinen Namen haben. Die meisten Paare, so las ich erst letztens, wollen das „Bis der Tod euch scheidet“, unbedingt hören. Alternativen zu diesem Spruch werden nicht zugelassen. Obwohl selbst die Pastoren wissen, dass viele Ehen kein Bund fürs Leben sind und die Scheidung gar nicht mal in so weiter Ferne winkt.
Ist das nun verlogen oder ein verzweifeltes Klammern an althergebrachte Bräuche, von denen wir uns erhoffen, dass sie anstelle von uns unsere Beziehungsprobleme klären? Geheiratet werden sollte nur, wer das Heiraten gar nicht mehr nötig hat. Auch das las ich kürzlich. Wer heiratet, weil er eigentlich nach Sicherheit sucht, ist in der Kirche – wie in der Ehe! – falsch.
Insofern sollte man schon seine persönlichen Beweggründe nach den wahren Motiven abklopfen. Liebe ist ja schön und gut – aber sie macht bekanntlich ja auch blind. Auch Wiki hat sich mal ausführlich mit der Kirche befasst.