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Hochzeitstradition in Namibia, Afrika: Geklaute Frau!

In der Kirche heiraten können wir ja alle. Und viele folgen dem Atem der Zeit auch nicht, sondern lassen sich von fernen Welten inspirieren.

Das Problem mit der Kirche ist ja das eingestaubte Image. Unsere Gesellschaft steckt in einer Zeit, in der es sich von altbackenen Konventionen gerne befreien möchte, aufbrechen, zu neuen Ufern segeln und über dem Tellerrand gelugt, heraus finden, was hinter dem Horizont auf uns wartet. Wir sind Abenteurer. Weltentdecker. Wir lieben ferne Reisen. Und dann sollen wir den schönsten Tag in unserem Leben in einer Kirche, hier, in Deutschland, verbringen?

Aber noch etwas plagt unseren Geist: Wir sind neugierig! Und wollen einfach alles wissen! Vor allem: Wie treiben es die anderen denn so eigentlich? Wie heiraten die anderen denn so? Und, wär das Ausland vielleicht auch was für uns?
Deshalb dachte ich mir, ich beantworte Euch diese wichtigen Fragen und streue zukünftig ab und zu einmal die Traditionen anderer hier ein 🙂 . Gerne dürft Ihr mich dabei inspirieren oder Eure Meinung dazu kundtun… ich beiße ja nicht!

Heute lege ich mit Afrika, genauer Namibia, los. Auf dem Schwarzen Kontinent wird trotz tropischer Temperaturen natürlich auch zeremoniell geheiratet. Dabei geht es unter den Heiratswütigen nicht gerade zimperlich vor: Hier wird nicht geheiratet, sondern gekidnappt. Der Bräutigam „klaut“ sich zusammen mit seiner Familie nämlich vor der Zeremonie einfach traditionsgemäß die Dame, die dabei oftmals einen Lederschleier trägt, der ihr Gesicht verdeckt.

Einen Tag vor der Hochzeit wird ordentlich gefeiert. Die Frauen cremen sich mit einer roten Mixtur ein, die an unsere Mutter Erde und an das Leben erinnern soll, während der Ondjongo getanzt wird. Dann geht es zum Haus der Familie des Bräutigams: Hier wird die Braut mit dem Butterfett der Kühe des Bräutigams eingeschmiert, was symbolisiert, dass sie ab sofort zu der Familie des Mannes gehört. Eine sehr glitschige Angelegenheit, wie ich meinen dürfte… 😉 !

Auf jeden Fall ganz anders, als hierzulande. Und, würdet Ihr so heiraten wollen? Hier findet Ihr übrigens noch eine spannende Webseite zu dem Land Namibia.

Helena