Vorbildfunktion in der Erziehung
Bei Rot bleibt man stehen, bei Grün dar man gehen! Diese und andere Regeln werden Kindern schon möglichst früh eingebläut um sie entweder vor offensichtlichen Gefahren zu schützen oder aber um ihnen das soziale Miteinander in unserer Gesellschaft näher zu bringen. Doch reicht das allein aus um dem Nachwuchs wirklich verständlich zu machen was Falsch und was Richtig ist?
Die Vorbildfunktion der Familie ist ein wesentlicher Bestandteil in der Erziehung von Kindern. Einfache Regeln die verbal mitgeteilt werden, können durch das Vorleben im Alltag viel einprägsamer wirken.
Bleiben wir doch beim Beispiel der roten Ampel. Die klare Regel lautet, das man bei Rot nicht über die Straße geht. Wenn die Mutter also mit dem Kind an der Hand an der roten Ampel stehen bleibt und dem Kleinen noch einmal verdeutlicht das es jetzt nicht über die Straße gehen darf, weil ein Auto vorbei kommen könnte, ist dieses Verhalten durchaus einprägsamer.
Ausnahme der Regel
Doch was passiert zum Beispiel wenn auf der anderen Straßenseite bereits der Bus wartet und die Beiden noch schnell über die Straße rennen um ihn zu erwischen? In diesem Fall verletzt die Mutter ihre selbst aufgestellten Regeln und sollte das auch unbedingt erklären! Denn nur so kann der Nachwuchs ein solches Verhalten verstehen.
Dieses einfache Beispiel lässt sich natürlich auf eine Vielzahl von Eigenschaften und Verhaltensweisen der Eltern übertragen. Bis hin zu Alkoholabhängigkeit, Essstörungen und gewaltbereitem Verhalten werden Angewohnheiten und Reaktionen die dem Kind vorgelebt werden leicht von ihm übernommen. An so einem Punkt muss man vorsichtig sein und manchmal den Fehler erst einmal bei sich selbst suchen oder im direkten Umfeld des Sprösslings. Auch ist es wichtig zu zeigen, dass Fehler nicht gleich mit einem lautstarken Verbot oder einer Backpfeile beantwortet werden, denn auch das übernehmen Kinder leicht. Zeigen sie ihren Kindern, das Konflikte verbal gelöst werden können und man aus Fehlern lernen kann. Dabei können fürsorgliche Eltern, die aber mit der Situation überfordert sind, sich jederzeit beim zuständigen Jugendamt Hilfe ins Haus holen. Das ist keine Schande, sondern in Notfallsituationen durchaus sinnvoll!