Liebesschlösser: Ein moderner Brauch
„Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Liebe nicht.“ War mal. Dank der Liebesschlösser ist der Gegenbeweis angetreten. Eisen bricht jetzt nicht mehr! Und die Liebe?
Wer kennt sie nicht? Die unzähligen Liebesschlösser, verteilt in Stadt und Land, an besonders schönen, gar romantischen Plätzen. Da wo einst in alte Eichen Monogramme und Herzen geschnitten wurden dominieren heute die meist relativ profan daherkommenden Liebesschlösser.
Der definitive Liebesbeweis in metallener Festigkeit
Auf winzigen Vorhängeschlössern, riesigen Sicherheitsschlössern oder einfach nur im simplen Baumarkt-Schloss sind Namen oder ebenso Monogame eingeschliffen. Es wird an Sandys und Udos erinnert, S.B. und K.W. haben sich auf Jahrzehnte an einen gemeinsamen Pfosten geschmiedet. Eine Zeremonie für die ewige Liebe.
Der Graveurs-Beruf kommt zu neuen Ehren. Denn geschrieben muss er werden: der Liebesbeweis. Dazu passt fast jedes massive Metallgitter, Brückengeländer, Hochhausturm…
Ob Aberglaube oder nicht – ein schöner Brauch.
Wo sind die Schönsten?
Standort: Admiralsbrücke in Berlin. Hier verläuft zwischen Spandauer Vorstadt, bekannt auch als „Scheunenviertel“ und der Friedrichstadt, dem urbanen Konglomerat zwischen „Unter den Linden“ und dem Reichstag, eine Brücke über die Spree.
Jeder, der in Berlin war kennt sie, die Admiralsbrücke. Ob aus nächtlichen Partybesuchen, aus den diversen Restaurants der Umgebung oder vom Besuch im gleichnamigen Admiralspalast, wo sich Varieté-Größen die Klinke in die Hand geben.
Am gigantischen Reichsadler auf dem mittleren Brückenboden tummeln sich wie zur Dekoration die Liebesschlösser. 24 Stück waren im Februar 2012 angeschmiedet. Es werden mehr werden, von Tag zu Tag. Der ICE hält zwar nicht an der Friedrichstraße, aber am neuen Hauptbahnhof. Von dort ist es nur noch eine S-Bahn Station, um auf der Admiralsbrücke seine Liebe zu verewigen.
Liebesschlösser sind aber auch noch an vielen weiteren Orten zu finden – Augen offen halten!
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