Viereckige Augen: Wie viel Fernsehen ist gut für Kinder?
Fragen die sich viele Eltern stellen dürften sind: Wie viel Fernsehen ist gut für mein Kind bzw. wie viel ist zu viel? Welche Sendung bzw. welches Programm ist am besten für Kinder geeignet? Und welche Auswirkungen hat zu viel Fernsehen? Hier ein paar Antworten.
Heute wachsen Kinder in einer anderen Medienlandschaft auf als z.B. jene, die in den 1980er Jahren geboren wurden. Zwar gab es damals auch schon Fernsehen für Kinder, doch noch nie zuvor haben sich Medien so rasant entwickelt wie in den letzten Jahrzehnten. Vom Telefon zum Smartphone, vom DVD-Player bis zum Internet. Medien sind aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Daher stellen sich Eltern die immer wiederkehrende Frage: Wie viel Fernsehen bzw. Medienkonsum ist zu viel für Kinder?
Wie viel Fernsehen für Kinder ist zu viel?
Kinder unter drei Jahren haben vom Fernsehen reichlich wenig. Sie fangen gerade an, ihre reale Umwelt zu begreifen. Das Medium Fernsehen, wo vieles auf Fiktion beruht, überfordert sie. Auch Kinder zwischen drei und sechs Jahren haben noch das Problem, dass sie Realität und Fiktion nicht auseinanderhalten können. Sie denken alles sei real. Kinder im Vorschulalter fangen gerade an zu begreifen, dass es sich um Geschichten handelt, die das Fernsehen erzählt. Hier empfehlen Experten nicht mehr als 20 Minuten fernsehen täglich.
Erst in der Grundschule können Kinder dann Dichtung und Wahrheit unterscheiden. Sie haben aber noch Probleme, sich von der Geschichte zu lösen bzw. ausreichend zu distanzieren. Dieses kann sich durch Einschlafprobleme oder Alpträume äußern. Hier empfiehlt sich, dass zwischen Fernsehkonsum und Zubettgehen eine Stunde liegt. Diese Stunde kann man auch zum Verarbeiten nutzen, indem man sich vom Kind das Gesehene nacherzählen lässt oder nach Dingen fragt, die ihnen gefallen oder missfallen haben.
Der Fernseher ist kein Parkplatz
Beim Fernsehkonsum ist vor allem wichtig, dass man mit dem Kind das Fernsehprogramm studiert und gemeinsam eine geeignete Sendung heraussucht. Fernsehen wird des Öfteren als ein Medium dargestellt, das zur Verdummung unserer Kinder führt. Fernsehen sollte nicht als Hauptfreizeitbeschäftigung angesehen werden. Dies liegt vielmehr an den Eltern, denn bei Umfragen mit Kindern landet „mit Freunden spielen“ noch weit vor dem Fernseher. Als Faustregel kann ab ca. dem 10 Lebensjahr gelten: Nicht mehr als zwei Stunden täglich.
Ist zu viel Fernsehen gefährlich?
Die Forscher sind sich einig, dass Kinder nicht mehr als zwei Stunden täglich fernsehen sollten. Zu viel Fernsehen wird nicht unbedingt wegen des vermittelten Inhalts gefährlich, sondern durch den Mangel an Bewegung. Wer vor dem Fernseher sitzt bewegt sich spätestens seit der Erfindung der Fernbedienung nicht mehr als notwendig. Dazu gibt es noch Cola, Chips und andere Knabbereien.
Ein Mangel an Bewegung kann bei Erwachsenen, die mehr als vier Stunden fernsehen, zu Herzkreislaufleiden führen. Auch waren Kindern, die pro Tag mehr als fünf Stunden fernsehen, häufig übergewichtig. Es erhöhte sich für diese Kinder das Risiko an Asthma bronchiale zu erkranken um 50 Prozent. Dies liegt daran, dass man beim (passiven) TV-Konsum flach atmet, was sich bei Kindern, deren Lungen noch im Wachstum sind, negativ auswirkt.
Ein Verbot ist dennoch nicht sinnvoll, sondern macht es noch attraktiver für Kinder. Wer in die heutige Medienwelt reingeboren wird, sollte einfach den richtigen Umgang mit ihnen erlernen. Und hier sind wieder die Eltern gefragt!
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