Autoritäre Erziehung: Zwang, Drill, Bestrafung
Autoritäre Erziehung ist in der westlichen Kultur sehr umstritten. Doch nach der Meinung der asiatisch-amerikanischen Amy Chua ist der Weg zum Erfolg nur durch Zwang, Drill und Bestrafung möglich.
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Amy Chua, eine amerikanische Juraprofessorin mit asiatischen Wurzeln, zeigt mit ihrem Buch „Die Mutter des Erfolgs“ ein perfektes Beispiel der autoritären Erziehung. Dort stellt sie fragliche Erziehungsmethoden vor, die ihrer Meinung nach nur zum wirklichen Erfolg führen können. Westliche Erziehungsforscher sind aber über solche Methoden schockiert und sehen diese als klaren Bruch der Individualität und Kreativität des Kindes an.
Autoritäre Erziehung: Zwang zum Erfolg
In Ihrem Buch erzählt Amy Chua mit allen Einzelheiten und Details über die typisch asiatische strenge Erziehung ihrer zwei Töchter Louisa und Sophia. Dabei gibt auch sie zu, selbst nicht zu wissen, ob sie wirklich aller richtig gemacht habe. Doch dass Zwang zum Erfolg führt, ist für sie eindeutig!
Von frühem Kindesalter an forderte Chua nur das Beste von ihren Kindern. Sie mussten schon lange vor ihrer Einschulung perfekt schreiben, rechnen und lesen können. Dazu mussten beide Töchter ein klassisches Instrument erlernen und täglich viele Stunden zum proben investieren.
Für Freunde und selbst gewählte Hobbys blieb den Kindern dabei keine Zeit, denn Chua ist der Meinung, dass Kinder nicht fähig wären, geeignete und vor allem sinnvolle Beschäftigungen auszuwählen.
Doch es ging viel weiter! Damit die Kinder wirklich die aller besten Ergebnisse erzielen konnten, setzte sie die Mutter hohem Druck aus und zwang sie mehr zu tun, als sie eigentlich wollten. Dabei kam es zu solchen Drohungen wie „Wenn du nicht dieses Klavierstück perfekt spielen kannst, werden deine Kuscheltiere verbrannt“ oder „Wenn du jetzt nicht weiter übst, wird dein Geburtstag nicht mehr gefeiert“. Natürlich spielten auch die Schulnoten eine sehr wichtige Rolle. Schon eine 1- wurde in diesem Haus nicht mehr akzeptiert und sogar bestraft.
Dank dieser extremen autoritären Erziehung schafften es die Kinder zu außerordentlichen Ergebnissen. Mit ihren Instrumenten sind sie weltklasse und gewannen schon einige Wettbewerbe. Auch in der Schule sind diese Mädchen immer Klassenbeste und werden wahrscheinlich auf den besten Unis angenommen. Aber war das alles diesen Zwang und Drill wirklich wert?
Nach Aussagen der Mutter, können Kinder nur dann glücklich sein, wenn sie im Leben etwas erreichen und Erfolg und Bestätigung haben.
Autoritäre Erziehung – Kritik
Vielen Erziehungsforschern der westlichen Kultur ist dieses Buch und damit natürlich auch die Erziehungsmethode ein Dorn im Auge. Ihrer Meinung nach ist das eindeutig zu viel Druck für Kinder. Die meisten Kinder, die so autoritär erzogen werden, leben in ständiger Angst die Wünsche der Eltern nicht erfüllen zu können. Oft haben Sie das Gefühl, von den Eltern nur dann geliebt zu werden, wenn sie perfekt sind und das kann kein Mensch sein.
Viele Gegner der autoritären Erziehung argumentieren auch mit der überdurchschnittlich hohen Selbstmordrate von asiatisch-amerikanischen Jugendlichen.
Außerdem grenzt diese hohe Autorität und die vielen Zwänge eindeutig die Kreativität und die Individualität ein. Schließlich haben die Kinder bei solchen Erziehungsmethoden keine Chance raus zu finden, wer sie selbst sind und was sie wirklich wollen.
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