Stubenarrest – altmodische Erziehungsmaßnahme?
Fernsehsendungen wie „Die Super Nanny“ zeigen uns Woche für Woche aufs Neue wie wir unsere Kinder erziehen sollen. Methoden wie die „stille Treppe“ und die „Wuthöhle“ verdrängen den als altmodisch gepriesenen Stubenarrest. In Anbetracht gezogen, dass viele Kinder schon früh mit X-Box, Playstation und Fernseher ausgestattet sind, ist es viel mehr ein Leben im goldenen Käfig als eine Strafe. So gesehen handelt es sich beim Stubenarrest womöglich wirklich um eine altmodische Erziehungsmethode. Vielleicht liegt der Schlüssel viel mehr darin, unsere Kinder nicht mehr mit Spielzeug zu überschütten und den Fernseher wieder zum gemeinsamen Gerät im Wohnzimmer zu deklarieren. Ebenso haben Spielekonsolen nichts im Kinderzimmer zu suchen. Denn erst dann wird der Stubenarrest auch zur wirklichen Strafe. Denn erst wenn es keine anderen Ablenkungsmöglichkeiten mehr gibt, besinnt sich das Kind dessen, was es gerade angestellt hat. Genau in diesem Moment ist Stubenarrest auch keine altmodische Erziehungsmethode mehr. Der Knackpunkt ist, dass das Kind zur Ruhe kommt, man ihm einen Augenblick zum Nachdenken gibt, damit es sich seines Fehlers besinnen kann. Ob dies nun auf der „stillen Treppe“ passiert oder im eigenen Zimmer ist irrelevant.
Hierbei kommt es natürlich auch auf das Alter des Kindes an. Während man mit Teenagern eher darüber reden sollte, was schief gelaufen ist, anstatt sie für die kommenden Wochenenden in ihren Zimmern einzusperren, ist eine kleine Auszeit von kürzerer Zeit für junge Kids manchmal vielleicht ganz angebracht.
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